Die Gastronomie ist zurück in Havighorst

Nachdem die Havighorster Nesthenne am 31. August 2017 schloss, ging es dann im vergangenen Jahr Schlag auf Schlag: Der alteingesessene Gasthof Schwarzenbek, das Restaurant & Café Klönschnack und zum Schluss das Retana. In ganz Havighorst gab es plötzlich keine Gastronomie mehr. Das jedoch hat sich Anfang August zum Glück wieder geändert: In das ehemalige Retana ist das Restaurant ELBRUS eingezogen.

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Elbrus-Haus

Das ELBRUS bietet feine kaukasische Spezialitäten und georgische Weine an, die Gastgeberin erzählt: „Meine Mutter ist eine deutsche, mein Vater ein Graf aus Sankt Petersburg. Mit 16 Jahren bin ich aus Moskau nach Deutschland gekommen, wo ich nun seit 35 Jahren lebe. Damals bin ich direkt an die Musikhochschule in Lübeck gegangen. Dort habe ich mein Diplom als Harfenistin mit Auszeichnung bestanden“, erzählt uns Ekaterina. Schon während ihrer Studentenzeit hat sie beim ‚Phantom der Oper‘ Harfe gespielt. Sechs Jahre war sie nach ihrem Abschluss im Theater Lübeck als Harfenistin unter Vertrag, danach spielte sie in Hamburg im NDR-Symphonieorchester und der Staatsoper Hamburg. Ihr gemeinsamer Sohn, Alexander arbeitet heute auch im Restaurant. „Das ELBRUS ist ein Familienunternehmen“, betont Ekatarina

Als Erfolgreiche Immobilienmaklerin ermöglichte ihr das, letztendlich eine finanzielle Grundlage zu schaffen, um in die Gastronomie einzusteigen und ihren Traum zu verwirklichen. „Ich überlegte mir, was gibt es hier im Umkreis nicht, etwas, was sehr gut schmeckt, das mir gut schmeckt und wobei ich mich gut fühle. Deswegen habe ich mich auf die kaukasische Küche spezialisiert. Ich habe einen fünf Sterne Koch aus Moskau engagiert, der mit seinem Team die Gaumen unserer Gäste verwöhnt“, schwärmt Ekaterina. „Wir haben das ehemalige Retana komplett restauriert. Alles wurde von uns neu gekauft, die Küche und auch die Möbel.“ Aus eigener Kraft und mit guten Handwerkern, wurde in mehreren Wochen das Restaurant ELBRUS erschaffen.

Das ELBRUS verfügt über zwei Terrassen mit zusätzlich insgesamt 40 Sitzplätzen. Eine kleine, vorne zur Straße hin und eine wesentlich größere hinter dem Haus. Hier befindet sich auch ein ‚Live-Grill‘, bei dem man zuschauen kann, wie über Holzkohle leckere Grillspieße zubereitet werden.

„Wir haben einen Tandir, ein traditionellen Georgischen Backofen, in dem wir unser eigenes Brot backen. Frische Nudeln werden von uns hergestellt und direkt in den Gerichten weiterverarbeitet. Unser Koch produziert auch unseren eigenen Käse, die Milch dafür beziehen wir direkt hier aus Havighorst“, berichtet sie weiter. „Wir legen sehr viel Wert auf Frische. Und falls jemand vorbeikommt, der nichts mit der kaukasischen Küche anzufangen weiß, für den haben wir auch ein Jäger Schnitzel auf der Karte.

Ein Blick auf die Karte lohnt sich allemal, denn die kaukasische Küche ist sehr interessant. Auch Vegetarier kommen hier nicht zu kurz, denn schon bei den Vorspeisen findet man interessante Variation mit Gemüse. Pasta wird mit Garnelen oder Lachs angerichtet und auch die traditionelle Rote-Bete-Suppe Borschtsch fehlt nicht auf der Karte. Bei den Teiggerichten gibt es Khachapuri, die georgische Antwort auf Pizza, in verschiedenen Variationen und gebacken im Steinofen. Zu den Hauptgerichten gehört, neben Gerichten aus Tongefäß, Ofen oder Pfanne, das wohl berühmteste kaukasische Gericht Mzwadi. Das sind die zuvor erwähnten Spieße vom Holzkohlegrill, welche mit verschiedenen Fleisch, Fisch oder Gemüse angeboten werden. Auch eine Auswahl an Gerichten für Kinder fehlt selbstverständlich nicht

Bis Anfang Sommer wird eine Feuertreppe an das Obergeschoss angebaut. Dort befindet sich dann ein Konzertsaal mit einer Bühne. Hier sollen einmal pro Monat klassische Konzerte mit bekannten Musikern stattfinden, bei denen Ekaterina dann auch selbst ihre Harfe spielen möchte. „Wenn alles fertig ist, soll dies ein Kulturhaus sein, in dem man gut essen, Musik hören und entspannen kann; das ist das Konzept unseres Familienunternehmens“, erklärt uns Ekaterina und schließt mit den Worten: „Wir bedanken uns sehr bei der Familie Heckt, den Eigentümern dieses Hauses, die uns in den letzten Wochen sehr unterstützt hat.